Barbara Schmitt-Englert
Deutsche in China 1920-1950: Alltagsleben und Veränderungen
667 Seiten
Großgossen: Ostasien Verlag, 2012
ISBN: 978-3-940527-50-9
Kurzbeschreibung
Für viele deutsche Ingenieure, Kaufleute oder Wissenschafter ist ein längerer Aufenthalt in der VR China in den letzten Jahrzehnten Bestandteil ihrer beruflichen Laufbahn geworden. Die wenigsten von ihnen wissen, dass bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Tausende junger Deutscher nach China aufbrachen, wo sie einen Teil ihrer beruflichen Karriere absolvierten. Für viele von ihnen wurde China zur zweiten Heimat. Dieses Buch beschreibt den Alltag von Deutschen, die zwischen 1920 und 1950 in China, vor allem in Beijing, Tianjin und Shanghai, lebten.
Aus dem Vorwort
„Die Bundesrepublik Deutschland nahm im Jahre 1972 diplomatische Beziehungen zur Volksrepublik China auf, nachdem sie während des zweiten Weltkrieges abgebrochen waren. 1973 sandte sie die ersten Studenten nach Beijing zum Studium, 1976 nahmen die ersten chinesischen Studenten ihr Studium an der Universität Heidelberg auf. Dies mündete 1979 schließlich in das erste Kulturabkommen der beiden Staaten.
Deutsche Unternehmen hatten in diesen Jahren keine permanent besetzten Repräsentanzen in der VR China. Für den Außenhandel gab es bis in die Mitte der 1970er Jahre eigentlich nur die Frühjahrs- und Herbstmesse in Guangzhou sowie das 1952 gegründete China Council for the Promotion of International Trade (CCPIT). Im Herbst 1975 fand die erste deutsche Industrieausstellung in Beijing statt, die noch keine spürbare Verbesserung des Handels nach sich zog. Eine vorsichtige Öffnung Chinas begann erst nach 1978 mit der von Deng Xiaoping eingeleiteten Reform der Wirtschaftspolitik, die in der chinesischen Öffentlichkeit gleichwohl von einer durchaus kontrovers geführten Diskussion über Art und Umfang der Öffnung begleitet wurde.
Seit der Jahrtausendwende ist Deutschland der wichtigste europäische Handelspartner und größter Investor in China. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass die Zahl der deutschen Staatsbürger, die in China studieren oder arbeiten, stetig wächst. Aus diesem Grund entstanden nach und nach deutsche Gemeinden in den Großstädten der VR China, eine Schule wurde in Beijing 1978 gegründet, die mittlerweile bis zur Hochschulreife führt, eine weitere folgte 1995 in Shanghai. 1999 entstand eine deutsche Industrie- und Handelskammer in Beijing, Shanghai und Guangzhou, die über den engeren Zuständigkeitsbereich für Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit auch eine wichtige kulturpolitische Funktion im Hinblick auf die deutschen Gemeinden wahrnimmt. Und in dem Maße, in dem sich deutsche Gemeinden in China bildeten und entwickelten, folgten ihnen die einschlägigen Dienstleistungsunternehmen: Bäckereien, Metzgereien, Restaurants, juristische, medizinische, logistische und religiöse Angebote. Seit 1994 existiert wieder eine evangelisch-lutherische Gemeinde in Beijing mit einer Filiale in Shanghai, die aber inzwischen eine eigenständige ökumenische Gemeinde ist.5 Eine katholische Gemeinde gibt es, mit Blick auf die Spannungen zwischen der Zentralregierung und dem Vatikan, noch nicht, gleichwohl gibt es regelmäßige Gottesdienste – im Dezember 2006 verunglückte ein junger deutscher Austauschstudent in Beijing tödlich unter nicht zweifelsfrei geklärten Umständen, die in die katholische Untergrundkirche Beijings weisen.
Doch gehört dieser Fall eher zu den Ausnahmen; in den meisten ausländischen Gemeinden, so auch der deutschen, verläuft der Alltag eher harmonisch, es gibt Stammtische, Bälle, Wohltätigkeitsveranstaltungen und vieles mehr. Seit 2006 gibt es wieder Rotary Clubs in Beijing und Shanghai; sie waren schon einmal gegründet worden, nämlich 1919, und hörten mit der Gründung der VR China auf zu existieren. Einer der Neubegründer des Rotary Clubs Beijing, Michael J. Furst, steht sozusagen stellvertretend für den Neuanfang und die unterbrochene Tradition; die Eltern des US-Bürgers waren in den 1930er Jahren als politische oder ethnische Flüchtlinge aus Deutschland nach Shanghai gekommen.“ (Barbara Schmitt-Englert)
Rezension
„Der Namensindex zu diesem Buch führt – geschätzt – mehr als tausend Personen auf, überwiegend die von sogenannten Chinadeutschen. Vierzig von den insgesamt 667 Seiten umfaßt allein die Bibliographie, aber sie zeigt längst nicht alles Material das in dieses gewichtige Buch eingegangen ist: „Deutsche in China 1920-1950. Alltagsleben und Veränderungen“, von Barbara Schmitt-Englert.
In ihrem Vorwort geht B. Schmitt-Englert ausführlich auf ihre Quellen ein. Von diesen sind unveröffentlichte autobiographische Aufzeichnungen und Interviews mit Zeitzeugen eine wichtige Quellengattung, vor allem 71 Interviews, die der Chinakenner Fritz van Briessen (1906-1987) in seinen letzten Lebensjahren aufgenommen hatte und die Schmitt-Englert durch 44 in den 1990er Jahren geführte Interviews ergänzte. Derlei ist für Historiker eine überaus problematische Quellengattung, aber über die bei ihrer Auswertung gebotene Vorsicht verfügt die Autorin, und der lange Zeitraum der Materialsammlung und dann des Schreibens dieses Buches erweist zusätzlich, daß Nachdenklichkeiten in dieses eingegangen sind. ...“
Weiterlesen auf der Website des Hamburger Sinologie-Professors Hans Stumpfeldt: „Ein China-Schmöker zu einem historischen Detail“
Veröffentlichte autobiographische Aufzeichnungen
Johannes Barth (*1891, †1981) veröffentlichte seine Autobiographie unter dem Titel Als deutscher Kaufmann in Fernost. Darin ist vor allem das Kapitel über die Verteidigung von Qingdao und die Gefangenschaft der deutschen Verteidiger in Internierungslager in Japan für die untersuchte Thematik von Bedeutung.
Otto Braun (*1901, †1974), der 1932 nach China gekommen und einziger ausländischer Teilnehmer des legendären „Langen Marsches“ 1934–1935 war, gehörte bereits in den 1920er Jahren zu den Aktiven der KPD. In seinem Buch Chinesische Aufzeichnungen schildert er sein gefährliches Leben als Abgesandter der Komintern in China.
Hugo Burkhard (*1899, †1971), der zwischen 1933 und 1940 die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald durchlitten hatte und 1940 nach Shanghai geflohen war, erzählt in Tanz mal Jude! seine Lebensgeschichte von 1933 bis zu seiner Ausreise aus China im Jahr 1948 in die USA.
Ce Shaozhen (*1914, †1995), vielen Beijing-Deutschen unter dem Namen Georg Palta bekannt, stammt aus einer fürstlich-mongolischen Familie. Er ging auf europäische Schulen, unter anderem in Deutschland. In seinem Büchlein Flaneur im alten Peking beschreibt er sein Leben im Widerstreit zwischen mongolischer und chinesischer Tradition, zwischen westlichen Einflüssen und kommunistischer Umerziehung.
Ernst Cordes (*1903, †1983), Schwager von Paul Wilm, beschreibt in seinem Buch Peking – der leere Thron die Stadt Beijing, seine Erlebnisse in dieser Stadt sowie das Leben der Ausländer und Einheimischen in ihren jeweiligen Stadtvierteln und den gegenseitigen Umgang miteinander.
Eleanor von Erdberg, verwitwete Consten (*1907, †2002), unterrichtete an der amerikanischen Yenching University und der Beijing Daxue (Peking University) und schrieb gelegentlich Artikel für die Monatszeitschrift The XXth Century, die 1941 von Klaus Mehnert in Shanghai ins Leben gerufen worden war. In ihrem Buch Der strapazierte Schutzengel schildert sie ihr Leben.
Otto Franke (*1863, †1946) nannte seine Lebensgeschichte Erinnerungen aus zwei Welten. Er war von 1888 bis 1901 als Dolmetscher in Beijing, Tianjin, Shanghai und Xiamen tätig und kehrte anschließend nach Deutschland zurück, wo er 1910 den Lehrstuhl für Sinologie in Hamburg übernahm. Er wechselte 1923 nach Berlin.
Wolfgang Franke (*1912, †2007), Sohn von Otto Franke, kam 1937 als Mitarbeiter des Deutschland-Instituts nach Beijing. Nach dem Krieg hielt er sich 1946–1948 in Chengdu (Sichuan), der Heimat seiner Ehefrau, auf. Über den Abschnitt seines Lebens, den er zwischen 1937 und 1948 in China verbracht hat, berichtet er im ersten Band seiner Autobiographie unter dem Titel Im Banne Chinas. 1950 kehrte er schließlich nach Deutschland zurück.
Irmgard Grimm (*1896, †1997) schildert in ihren Memoiren Aus meinem bunten Leben unter anderem ihr Leben in Beijing und Tianjin mit all seinen Unterschieden. Sie war mit ihrem Ehemann, Reiner Grimm (*1868, †1968), der als HNO- und Augenarzt praktizierte, 1923 nach Beijing gekommen. Die mit der Umsiedelung der Familie nach Tianjin im Jahr 1930 verbundenen Umstellungen fielen ihr, aber ihrem Sohn Tilemann sehr schwer. 1936 verließen sie und ihr Mann China endgültig.
Ernest G. Heppner (*1921, †2004) beschreibt in Fluchtort Shanghai seinen Weg als jüdischer Flüchtling aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Shanghai, wo er mit seiner Mutter 1939 eintraf. Seinem Vater und seiner Schwester gelang die Flucht nicht mehr, sie wurden in Vernichtungslagern ermordet. In dem Buch schildert er seinen Alltag und den anderer jüdischer Emigranten in Shanghai.
Rena Krasno (*1923 in Shanghai) wuchs in einer russisch-jüdischen Familie in Shanghai auf und führte von 1942 an Tagebuch. Auf dieser Grundlage veröffentlichte sie eine Rückblende auf das Leben ihrer Familie in Form von Tagebuchaufzeichnungen unter dem Titel Strangers Always.
Emily Lehmann (*1912, †?) reiste 1936 als Missionarin der Berliner Missionsgesellschaft nach Südchina, später war sie in Beijing tätig. In ihren Erinnerungen Scheitern, um zu begreifen beschrieb sie die Zeit, die sie bis 1949 in China verbrachte, ihr Leben sowie die sozialen und politischen Verhältnisse, die damals dort herrschten.
Fritz Maass (*1910, †2005) war im Februar 1940 als protestantischer Pastor nach Shanghai gekommen, nachdem er zuvor Seelsorger in Jerusalem gewesen war. Seine spätere Frau, Elisabeth Raamsdonk-Maass (*1909 [an anderer Stelle: 1908], † 2004), lernte er in Shanghai kennen, wo sie in der evangelischen Kirchengemeinde aktiv war. Schon bald nach seiner Ankunft erregte er den Unmut konservativer Gemeindemitglieder und vor allem der NSDAP. Seine kritische Haltung dem Nationalsozialismus gegenüber, ebenso wie seine ungewohnt tolerante Amtsführung, stieß bei einer Reihe von Gemeindemitgliedern auf Unverständnis. Pastor Maass hatte sich nach Februar 1943, trotz massiven Drucks der Partei, nicht daran hindern lassen, Gottesdienste im jüdischen Getto abzuhalten und dort Besuche zu machen. Er ließ sowohl in passiver Form, das heißt durch bewusste Auslassungen, als auch in aktiver Form in Predigten und Aufsätzen keinen Zweifel an seiner kritischen Haltung dem Nationalsozialismus gegenüber aufkommen. Aus diesen Gründen wurde er im August 1944, kurz vor Martin Fischer, der großes Verständnis für die Haltung des Pastors gezeigt hatte, ebenfalls aus seinem Amt entlassen. Nach dem Krieg wurde er wieder in sein Seelsorgeramt eingesetzt und kehrte 1947 nach Deutschland zurück. Die Umstände, die nach Shanghai führten, sowie die Lebenserfahrungen, die er dann dort machte, beschrieb er in seinem Buch Von Jerusalem nach Shanghai. Eine Fülle religionsphilosophischer und politischer Betrachtungen ergänzt den autobiographischen Rückblick dieses Theologen.
Klaus Mehnert (*1906 in Moskau, †1984) hielt sich als Student 1929 auf der Rückreise aus den USA erstmals zwei Monate lang in China auf. Als Journalist besuchte er das Land 1936 ein zweites Mal und hielt sich während des Krieges von 1941 bis 1946 ununterbrochen in China auf, wo er im Auftrag des deutschen Auswärtigen Amtes in Shanghai die kulturell ausgerichtete Monatszeitschrift The Twentieth Century gründete, die finanziell vom Propagandaministerium unterstützt wurde und dem entsprechend von nationalsozialistischer Propaganda geprägt war. Daneben war er als Dozent für Geschichte und Politikwissenschaft an der deutschen Medizinischen Akademie und der St. John’s University in Shanghai tätig. In Ein Deutscher in der Welt beschreibt er sein bewegtes Leben, das ihn in viele Länder geführt hat.
Isabelle Zimmermann Maynard (*1929 in Tianjin, †2007) schilderte in ihrer autobiographischen Rückblende China Dreams ihren Lebenslauf innerhalb einer russisch-jüdischen Familie, inmitten einer gemischten ausländischen Gesellschaft in China, zwischen 1929 und ihrer Ausreise in die USA 1948.
Ernst Günther Mohr (*1904, †1991) kam 1932 als junger Attaché zuerst an das Generalkonsulat Shanghai und wurde dann an die Gesandtschaft nach Beijing versetzt. In seinem Buch Die unterschlagenen Jahre schildert er in einem autobiographischen Rückblick auch seine Dienstzeit und die Lebensumstände in China.
Elisabeth Maria Rein (*1897, †?), die in Russland geboren wurde und in Deutschland gelebt hatte, erzählt in ihrem 1941 veröffentlichten Buch Das Schmetterlingshaus aus ihren Erinnerungen an die Zeit im China der 1920er Jahre. Sie hatte sich innerhalb weniger Minuten entschieden, ihren Chef als Sekretärin nach China zu begleiten, und reiste zwei Tage später ab. Auch nach Jahren in China hat sie, wie sie schreibt, ihren Entschluss nie bereut.
Wolf Schenke (*1914, †1989) hielt sich zwischen 1937 und 1947 als Journalist in China auf. Im sogenannten „Shanghai-Prozess“ wurde er von der Anklage, ein Kriegsverbrecher zu sein, freigesprochen, doch gilt als erwiesen, dass er für den Geheimdienst tätig war. 1935 war er zunächst mit einem Langemarck-Stipendium nach China gekommen und reiste 1936 nach Deutschland, kehrte aber bereits 1937 wieder nach China zurück, wo er offiziell für das Deutsche Nachrichtenbüro tätig war. In seiner autobiographischen Retrospektive China im Sturm beschreibt er China im Wechselspiel von in- und ausländischer Politik und die Zeit, die er dort verbrachte.
Eva Siao (*1911, †2001 in Beijing), eine Fotografin und Journalistin, entstammte einer jüdischen Familie aus Breslau und flüchtete aus dem nationalsozialistischen Deutschland über Schweden in die Sowjetunion, wo sie Emi Siao kennen lernte und 1934 heiratete. 1940 folgte sie ihm nach China, ging mit ihren beiden Söhnen 1943 nach Kasachstan, um 1949 wieder nach China und zu ihrem Mann zurückzukehren. Beide saßen während der Kulturrevolution im Gefängnis. Ihr Leben, das sie überwiegend in China verbracht hat, schildert sie in dem Buch China – mein Traum, mein Leben.
Max Springweiler (*1906, †1994) kam 1931 als Bordmonteur und -funker über die Deutsche Lufthansa zur deutsch-chinesischen Eurasia Aviation Corporation nach China, um beim Aufbau der EURASIA Fluglinie zu helfen. China wurde zu seiner zweiten Heimat. Seine Frau Ruth heiratete er in Hongkong, beide Töchter wurden in China geboren. 1941–1945 war er an der Deutschen Botschaft im Nachrichtendienst beschäftigt. Von 1946 bis 1949 war er als Pilot bei der Lutheran World Federation angestellt. Er gehörte zu den letzten Flugteams, die westliche Ausländer, darunter viele Missionare, 1949 aus dem Landesinneren evakuierten. In dem Buch Flugpionier in China beschreibt er sein abenteuerliches berufliches und privates Leben in China.
Erwin Wickert (*1915, †2008), wurde 1940 vom Auswärtigen Amt als Rundfunkattaché nach Shanghai geschickt, wo er den deutschen Sender (XGRS) leiten und aufbauen sollte. Differenzen über die Ausgestaltung des Programms, vor allem mit dem damaligen Landesgruppenleiter der NSDAP, Siegfried Lahrmann, führten schließlich zu seiner Versetzung nach Tokio. In dem Buch Mut und Übermut berichtet er über sein Leben, seine Familie und die politischen Verhältnisse jener Zeit. Er war 1976–1980 der erste deutsche Botschafter in der Volksrepublik China. Nach seiner Pensionierung setzte er John Rabe (*1882, †1950) einen Gedenkstein, für dessen Verdienste um die Rettung vieler Chinesen in Nanjing während der Besetzung durch japanische Truppen – honi soit qui mal y pense.
Otto Wiesinger (*1885, †1956) schildert in seinem Büchlein Als Kriegsfreiwilliger in Tsingtau seine Erlebnisse während der Verteidigung der Stadt Qingdao im Jahre 1914. Zwar liegt der erste Weltkrieg vor dem hier untersuchten Zeitraum, doch eignet sich dieses Buch sehr gut, um Selbstverständnis und Zeitgeist vor und nach dem verlorenen Krieg einander gegenüber stellen zu können.
Unveröffentlichte autobiographische Aufzeichnungen
Die im Folgenden aufgeführte Liste eher zufällig als gezielt gesammelter unveröffentlichter autobiographischer Aufzeichnungen, Erinnerungen oder Tagebücher, konnten für diese Arbeit herangezogen werden: Helene Bayha (1904–1997) war von 1934 bis 1947 als Krankenschwester im Deutschen Hospital in Beijing tätig. Sie führte zwischen 1939 und 1949 ein Tagebuch, aus dem sie Auszüge in einem Manuskript zusammengefasst hat, das unveröffentlicht im Wolfgang-Müller-Archiv in Kreuth liegt. Die Aufzeichnungen geben ein vielschichtiges Bild des Lebens und der Arbeit deutscher Schwestern, Pfleger, Ärzte und ihrer Patienten im deutschen Hospital in Beijing wieder.Rolf Heinrich Blume (1910–2006) war 1928 nach Shanghai gekommen und arbeitete dort für die Schweizer Firma Sandoz, ab 1935 für Carlowitz in Tianjin. Im Jahr 1949 verließ er China und lebt seither in den USA. In seinen nicht veröffentlichten Erinnerungen „Glimpses from the Past“ beschreibt er die Zeit von 1928 bis 1949, den Lebensabschnitt, den er in China erlebte.Wilhelm Dunsing (1907–2002), der 1930 nach China gekommen war, verfasste einen Bericht über die Zeit, die er in China erlebt hatte. Sein „Biographischer Überblick“ liegt im Wolfgang-Müller-Archiv in Kreuth. 17 Jahre lang war er in Yantai bei der Firma Niggemann & Co tätig, 1947 übernahm er mit einem Kollegen die Organisation der Firma Tongshi [Tung Hsi], eine Gründung von Werner Jannings und Chiang Kaishek. Er blieb mit seiner Familie auch nach der kommunistischen Machtübernahme in China, doch änderte sich dort zu Beginn des Koreakrieges die Situation grundlegend. Wilhelm Dunsing wurde zunächst als Beamter in die chinesische Außenhandelsorganisation integriert. Ein Ausreiseantrag, den er im Herbst 1950 stellte, wurde abgelehnt; im Februar 1951 wurde Wilhelm Dunsing unter Spionageverdacht festgenommen, kurz darauf seine Frau Suzanne (1914–2004). Ihre vier Kinder wurden nach der Verhaftung von Bekannten nach Deutschland gebracht. Erst 1954 wurde das Ehepaar, das während der Haft keinerlei Kontakt zueinander hatte, aus der Haft in die Heimat abgeschoben.Harry Glathe (1914–?), geboren in Qingdao, lernte seinen Vater, Alfred Glathe (1886–1954), der im Ersten Weltkrieg in japanische Kriegsgefangenschaft geraten war, erst 1920 in Shanghai kennen. Aus dieser Zeit hatte er keine allzu guten Erinnerungen an Shanghai, wo Kinder anderer europäischer Nationen Steine nach ihm warfen und ihn beschimpften. Anders war es dagegen in Chefoo, wo Alfred Glathe bis 1923 die Firma H.C. Augustesen & Co vertrat. 1923 siedelte die Familie wieder nach Shanghai über, wo Harry Glathe die Kaiser-Wilhelm-Schule besuchte und sein Vater 1928, nach dem Tod von H.C. Augustesen, mit einem Kollegen die Firma Glathe & Witt gründete. Von 1930 bis 1933 machte Harry Glathe ein Handelsdiplom in Deutschland und Antwerpen und kehrte danach als Angestellter von Glathe & Witt zurück, wo er bis 1939 vorwiegend in Shanghai tätig war. Die Verlobung mit einer „nicht-arischen“ Französin machte seine berufliche Karriere schwierig. Die Firma Melchers stellte ihn dennoch ein, schickte ihn aber zuerst nach Hongkong, dann nach Neu Guinea. Nach Kriegsausbruch saß er dort bis 1946 in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg wanderte er mit seiner Familie nach Australien aus. Von dort aus schickte er im Jahr 2000 per Post einen Lebenslauf, einen Reisebericht mit Originalfotos über Reisen in den südlichen Provinzen Yunnan, Guangxi und Guangdong, die er zwischen Februar 1934 und Februar 1936 unternommen hatte und einige Kopien von amtlichen Dokumenten sowie viele Originalfotos aus seiner Zeit in China.Ursula Haas (geb. Corwegh, 1907–1994), die „jüdische“ Ehefrau des späteren ersten Botschafters der BRD in Moskau, Dr. Wilhelm Haas, lebte zwischen 1939 und 1946 mit ihrem Mann und drei Söhnen in Beijing. Trotz ihres hohen Alters war sie ein Quell der Erinnerung und gab sehr detaillierte Schilderungen ihres Lebens und der Verhältnisse in Beijing. Sie überließ mir die sehr umfangreiche Korrespondenz, die sie in dieser Zeit mit ihren in der Schweiz lebenden Eltern geführt hatte. Es handelt sich dabei um einen dicken Aktenordner voll von authentischen Momentaufnahmen, die hervorragend den Alltag, die Wahrnehmungen und die Sorgen der Familie Haas widerspiegeln.Wilhelm Haas (1896–1981), geboren in Bremen, Ehemann von Ursula Haas, war zwischen 1927 und 1929 als Vizekonsul, 1929/30 als Legationssekretär am deutschen Konsulat in Shanghai tätig. Nach Zwischenstationen in Berlin und Genf war er Vizekonsul in Tokio. 1938 wurde er aus dem diplomatischen Dienst „in den dauernden Ruhestand“ entlassen, weil er sich nicht von seiner „jüdischen“ Ehefrau trennen wollte. Einem Rat Ernst von Weizsäckers folgend, nahm er eine Stelle als Vertreter der IG Farben in Beijing an und ließ sich noch im selben Jahr mit seiner Frau und den vier Söhnen dort nieder. Die Familie Haas blieb dort bis 1946. Berufliche Angelegenheiten führten ihn häufig auch nach Shanghai. Au ßerdem musste sich Eberhard, einer seiner vier Söhne, einer Augenoperation unterziehen, zu der ihn sein Vater nach Shanghai begleitete und ihn betreute. Der Augenarzt Christoph Schwarzenburg führte die Operation erfolgreich durch. Christoph Schwarzenburg war Professor für Ophthalmologie am PaulunHospital und gehörte der Shanghaier Ärztevereinigung an. Nach Kriegsende wurde er wieder in den diplomatischen Dienst eingesetzt und vertrat die Bundesrepublik Deutschland als Botschafter erst in der Türkei, dann in der UdSSR und schließlich in Japan. 1974 brachte er seine Lebenserinnerungen zu Papier. Dieses unveröffentlichte Manuskript, in dem auch Hintergründe und politische Wechselspiele aufgearbeitet werden und das zu den wichtigsten nicht veröffentlichten Zeitzeugnissen gehört, wurde mir von Frau Haas, die bis zu ihrem Tod in Bremen wohnte, ebenfalls zur Verfügung gestellt.Eva-Inge Hintze (geb. Kelsen, *1924) beschreibt in ihrem Tagebuch den Zeitraum zwischen 1941 und 1946 in Shanghai. Sie kam 1941 völlig mittellos mit ihrer deutschen Mutter und ihrem dänischen Vater als Kriegsflüchtling aus Niederländisch-Indien nach Shanghai, wo sie, wegen des kriegsbedingten Wegfalls der letzten transsibirischen Rückreiseroute, bis 1946 bleiben mussten. Ihr späterer Ehemann, Helmut Hintze, arbeitete für den deutschen Sender XGRS in Shanghai. Eva-Inge Hintze, die heute in Karlsruhe lebt, führte sehr ausführlich Tagebuch, das äußerst genau Aufschluss über die sukzessive Verschlechterung der psychologischen und materiellen Lebensumstände im Shanghai der 1940er Jahre bis Kriegsende gibt.Ilse Hoferichter (*1925 in Berlin) erzählte außerordentlich anschaulich ihre Lebensgeschichte, von der sie die wesentlichen Teile ihrer China-Erfahrungen sogar für mich niederschrieb und einige Fotos beifügte. Ihre Mutter, Lucie Hoferichter (1900–1946), war „jüdischer Abstammung“, und so beschlossen die Eltern, aus dem nationalsozialistischen Deutschland zu emigrieren. Ihr Vater, der Lehrer Max Hoferichter (1889–?), war 1936 zunächst alleine nach Tianjin emigriert. Nachdem er sich beruflich als Lehrer der Berlitz-School einigermaßen etabliert hatte, folgten ihm 1937 seine Frau und die beiden Kinder Ilse und Rudolf (1924–?, vermutlich zwischen 1947 und 1950) nach. Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahre 1946 kehrte ihr Vater zusammen mit ihrem Bruder nach Deutschland zurück. Ilse Hoferichter blieb in Tianjin, wo sie schwer erkrankte. Durch die Krankheit bewegungsunfähig und morphiumsüchtig geworden, wurde sie 1947 schließlich in ein katholisches Krankenhaus eingeliefert und musste bis 1950 dort zubringen. Nach ihrer Genesung kehrte sie nach (Ost-)Berlin zurück, wo sie seither lebt. Ilse Hoferichter hatte während ihrer Chinazeit immer wieder Notizen gemacht, die ihr als Grundlage für ihre schriftliche Zusammenfassung dienten. Hans Kochmann wurde 1920 als Kind jüdischer Eltern in Worms geboren. 1939 gelang ihm mit seinen Eltern und den beiden Geschwistern die Flucht nach Shanghai, wo seine Mutter an Krebs starb. Hans heiratete im August 1945 in Shanghai Dorothea Anita Blumenstein (*1926) mit der er seit Ende der 1940er Jahre in New York lebt. Sein Leben in Shanghai beschrieb er mir in einer Reihe von Briefen, die ich mit ihm zwischen 1992 und 1994 wechselte.Margarete Krüer, geb. Reitzig (1915–2006) schrieb ihre Erinnerungen an ihr Leben in China 1992 nieder. Sie wurde in Beijing als Tochter des Sattlermeisters Otto Alfred Reitzig (1876–1933) und dessen Ehefrau Clara geboren. Die Familie kehrte nach der 1919 erfolgten Repatriierung bereits 1921 wieder nach Beijing zurück, wo der Vater sein Geschäft bis zu seinem Tod 1933 weiterführte. Danach übernahm Clara Reitzig mit Hilfe ihrer Töchter das Geschäft, das allerdings verkleinert werden musste. Frau Krüer war als Aushilfe an verschiedenen deutschen Konsulaten tätig, zuletzt bis zur Repatriierung in Japan. Bis zu ihrem Tode lebte sie in Bremen.Fritz Kuck (1901–1985) schilderte seine Zeit in China aus der Sicht eines Lehrers der Kaiser-Wilhelm-Schule in Shanghai. Entsprechend betitelte er seine Memoiren „Die Kaiser-Wilhelm-Schule Shanghai, 1927–1938“. Im Sommer 1927 kam der bis dahin in Oldenburg tätige Mittelschullehrer Fritz W. Kuck nach Shanghai und blieb bis 1938. Als erster deutscher Lehrer trat er der Shanghai International Teachers’ Association (SITA) bei, wurde 1937 Vizepräsident dieser Organisation und nach dem Ausscheiden des Präsidenten, Reverent Quick, fungierte Fritz Kuck bis zu seiner Rückreise nach Deutschland 1938 als deren Präsident. Das umfangreiche Archiv des Fritz Kuck ging leider nach dessen Tod verloren, nachdem er sich in seinen letzten Jahren vergeblich bemüht hatte, die Sammlung zu verkaufen, um sich noch einmal eine Reise nach China finanzieren zu können.Wolfgang Müller (1911–2003), der zwischen 1938 und 1948 in Tianjin als evangelischer Pastor, Religions- und Sportlehrer tätig war, bewahrte in seinem Archiv in Kreuth einige seiner Tagebuchaufzeichnungen, Berichte und schriftlich niedergelegte Erinnerungen auf, die Einblicke vor allem in die Jugendarbeit, die Situation der evangelischen Kirchengemeinde und der deutschen Schule ermöglichen. Er galt als leidenschaftlicher Sportler und Naturliebhaber und engagierte sich stets für die Jugend. Nach seiner Repatriierung versuchte er recht erfolgreich den Kontakt zwischen den ehemaligen „Tianjin-Deutschen“ aufrecht zu erhalten und galt bis zu seinem Tod als Integrationsfigur. Im Archiv Wolfgang Müller lagert u. a. eine Reihe von, häufig nicht namentlich gekennzeichneten, biographischen Aufzeichnungen über einzelne herausragende „China-Deutsche“. Auszüge aus diesen Manuskripten werden in der dreimal jährlich erscheinenden Mitgliederzeitschrift des von Pastor Müller ins Leben gerufenen „Studienwerk Deutsches Leben in Ostasien“ (StuDeO), abgedruckt.Fred Siemssen (1888–1950) Chef der Firma Siemssen & Krohn in Shanghai und zeitweise Gemeindevorstand der dortigen deutschen Gemeinde, schrieb seine unveröffentlichten Lebenserinnerungen unter dem Titel „Wie ich das Leben sah und erlebte“ für seine Familie nieder. Diese Autobiographie befindet sich im Privatarchiv seiner Tochter Wera Schönfeld (*1920) in Aumühle bei Hamburg.Hermann Siemssen (1894–?), ein Onkel von Wera Schönfeld, brachte seine Lebensgeschichte unter dem Titel „Blick über die Gartenmauer“ zu Papier. Auch diese befinden sich im Privatarchiv seiner Nichte. Er verbrachte einen großen Teil seines Lebens als Teehändler in Fuzhou.Fritz Sommer (1907–1994?) verfasste eine Lebensbeschreibung mit dem Titel „Aus meinem Leben“. Sein Vater, Friedrich Martin Sommer, war 1868 in Bremen geboren, seine Mutter 1882 in Lemgo. Er hatte sie bei einem Heimaturlaub 1903 kennengelernt. 1904 heirateten sie in China, wohin die Norddeutsche Wollkämmerei F. M. Sommer geschickt hatte. Bald wurde er Juniorpartner der Firma Telge & Schröder, dann ging er für die chinesische Regierung in die Mongolei, um Pferde zu züchten, „von denen sechs ein Krupp’sches Geschütz ziehen konnten“, wofür zuvor 20 Ponys nötig waren. Zwar spielten Pferde auch weiterhin eine Rolle für die ganze Familie, doch kehrte er wieder nach Tianjin zurück, wo er zum alleinigen Inhaber der Firma Telge & Schröder avancierte. Eine besondere Freundschaft verband die Familien Sommer und von Hanneken. Constantin von Hanneken (1854–1925) war lange Zeit Vertrauter und Militärberater von Li Hongzhang (1823–1901) gewesen und hatte von der Kaiserin als Anerkennung eine Konzession zum Abbau von Kohle erhalten; den kaufmännischen Bereich seiner Ching-hsing-Mine übertrug er seinem Freund Friedrich Martin Sommer. 1917 wurde die Mine enteignet (die Hälfte bekam er später zurück).Hans Traut (*1930), Sohn des gleichnamigen deutschen Konsuls, wurde gleich nach seiner Geburt in die Obhut seiner chinesischen Amah gegeben, die ihn gemeinsam mit einem chinesischen Jungen erzogen hat. In seinen autobiographischen Aufzeichnungen „Das Wasser im Kessel“ berichtet er unter anderem über die Beziehung zu seiner Amah und dem Boy, die enger war als die zu seinen Eltern.Alfred Tritthart, ein österreichischer Wasserbauingenieur, war 1927 nach China gekommen und lebte mit seiner schließlich sechsköpfigen Familie in Tianjin, wo er eine wechselvolle, zuletzt nervenaufreibende Zeit erlebte, bis der Familie 1948 endlich die Ausreise gelang. Seine in zahlreichen Schulheften vorliegenden handgeschriebenen Tagebuchaufzeichnungen sind in ihrer detaillierten Schilderung des Alltags, der Lebensumstände und deren Veränderungen zwischen 1938 und 1948 kaum zu übertreffen.Wolfgang Tröger, der 1925 in Shanghai geboren wurde, dort die Kaiser- Wilhelm-Schule besuchte und später in Shanghai arbeitete, schildert in einem unveröffentlichten Manuskript seine Kindheit, Jugend und sein Erwachsenendasein in China bis zu seiner Ausreise im Jahr 1951, die ihn nach Australien führte, wo er heute lebt.Wilhelm Weis (1907–?) war von 1937 bis zur Schließung der Schule nach dem Krieg Lehrer für die Fächer Deutsch, Latein, Französisch und Sport an der Kaiser- Wilhelm-Schule. Er blieb bis zu seiner Repatriierung 1947 in Shanghai und war gut befreundet mit dem Lehrer und Landesjugendführer Helmut Wiedemann, mit dem er zahlreiche Reisen ins Landesinnere unternahm. Mitte der 1940er Jahre heiratete er eine Deutsche aus Niederländisch-Indien, die mit ihren Kindern 1941 nach Shanghai geflohen war. Er betitelte seine Retrospektive auf die Zeit, die er in China verbrachte, mit „China: Zusammenstoß mit dem Westen“. In weiteren Aufzeichnungen formulierte er, ebenfalls stark autobiographisch gefärbt, seine Gedanken zu China und dessen Verhältnis zu Japan. Über seine Erfahrungen und Analysen verfasste Wilhelm Weis ein Manuskript, das den Alltag jedoch nur in wenigen Teilen durchscheinen lässt.Paul Wilhelm Wilm (1900–2004) war bereits 1924 nach China gekommen war, um dort seinen Onkel Alfred Eggeling zu besuchen, der in Beijing die Deutsch- Asiatische Bank betreute. Der Diplomlandwirt arbeitete zuerst in einer Molkerei in der Mongolei, anschließend als landwirtschaftlicher Berater für die Deutsche Stickstoff Handelsgesellschaft Krauch & Co (DSH). Er sollte auf dem Land die Vorzüge der chemischen Düngung mit Nitrophoska propagieren und Versuchsreihen anlegen und war viel auf Reisen. 1928 heiratete er Charlotte Cordes (1905–1993), deren Vater, der preußische Konsul Heinrich Cordes (1866– 1927), beim Anschlag auf den deutschen Gesandten von Ketteler schwer verwundet worden war. Charlotte Cordes war bis zu ihrer Heirat als Dolmetscherin bei Oberst Max Bauer, zeitweise auch bei Chiang Kaishek und später als Sekretärin bei der deutsch-chinesischen Fluglinie EURASIA tätig gewesen. Sie und ihre acht Geschwister sprachen, als Kinder einer chinesischen Mutter und eines deutschen Vaters, fließend Chinesisch, Deutsch und Englisch. Bis 1950 lebte Familie Wilm in China, überwiegend in Tianjin und Beijing. Nach dem Krieg bis zur Ausreise 1950 betrieb die Familie eine Milchfarm am Stadtrand Beijings. Paul Wilm erwies sich als eine schier unerschöpfliche und ungeheuer aufschluss- reiche Informationsquelle. Seine gesamten Lebenserinnerungen aus der Zeit zwischen 1924 und 1949 schrieb Paul Wilm in sieben lange unveröffentlichten Bändchen nieder, die inzwischen, zusammen mit Erinnerungen an die Zeit zwischen 1956 und 1965, bei StuDeO unter dem Titel Damals: Erinnerungen aus China, der Mongolei und dem übrigen fernen Osten, zumindest auszugsweise herausgegeben wurden.
Inhaltsverzeichnis
VORWORT
Zum Stand der wissenschaftlichen Forschung
Veröffentlichte autobiographische Aufzeichnungen
Unveröffentlichte autobiographische Aufzeichnungen
Die Interviews von Fritz van Briessen
Eigene Interviews
1. EINLEITUNG
1.1. Deutsch-chinesische wirtschaftliche Beziehungen 1840-1920
1.2. Chits, Compradores, Shroffs und andere sprachliche Besonderheiten
2. SHANGHAI
2.1. Geographie
2.2. Historische Voraussetzungen Für die Entwicklung Shanghais
2.2.1. Voraussetzungen für die Entwicklung des Handels
2.2.2. Die ersten deutschen Firmen in Shanghai
2.2.2.1 Verkehrsmittel
2.2.2.2 Racecourse und Recreation Ground
2.2.3 Anfänge einer deutschen Kirche und Schule
2.2.4 Erste Gründung einer deutschen Gemeinde
2.2.5 Entstehung einer deutschen Hochschule
2.3. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges
2.3,1. Unternehmen
2.3.2 Die politischen Veränderungen nach dem Ersten Weltkrieg
2.4. Die Phase des Wiederaufbaus (1920-1933)
2.4.1. Unternehmen
2.4.1.1 Deutsch-Asiatische Bank
2.4.2. Schule und Alltag
2.4.3. Die Neugründung der Tongji-Universität
2.4.4 Shanghai als Ausgangspunkt innenpolitischer Veränderungen und deren Einfluss auf die internationale Gemeinschaft
2.4.5. Intensivierung deutsch-chinesischer wirtschaftlicher Verbindungen
2.4.6 Die Entdeckung der Bildung als wirtschaftliches und politisches Potential
2.4.7 Der zunehmende Einfluss Japans
2.4.8. Außenseiter der ausländischen Gesellschaft
2.5. Von 1933 bis zum chinesisch-japanischen Krieg 1937
2.5.1. Unternehmen
2.5.2. Schule und Alltag
2.5.3 Die deutsche Gemeinde nach der Machtergreifung Hitlers
2.5.4 Deutschland zwischen Japan und China
2.6. Von 1937 bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges in Europa
2.6.1 Unternehmen
2.6.2. Alltag
2.6.3 Außenseiter in der ausländischen Gemeinde
2.6.4. Schule
2.6.5. Politik
2.6.6 Beginn ‚jüdischer" Immigration
2.7. Kriegsbeginn in Europa bis Pearl Harbor
2.7.1 Unternehmungen, Unternehmen und Persönlichkeiten
2.7.2. Politik und Alltag
2.7.3. Schule
2.7.4 Japanische Interventionsversuche im International Settlement
2.7.5. Intensivierung nationalsozialistischer Intervention
2.7.6 Außenseiter in der ausländischen Gemeinde
2.8. Vom Pazifischen Krieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges
2.8.1 Unternehmen und wirtschaftliche Umbrüche
2.8.2 Alltag und Schule
2.8.3 Wechselwirkungen
2.8.4. Antifaschistische Aktivitäten
2.8.5 Ende des Krieges in Europa und Asien
2.9. Vom Kriegsende bis zur Gründung der Volksrepublik China
2.9.1. Auswirkungen der Kapitulation auf das Alltagsleben
2.9.2. Shanghai-Prozess und Repatriierung
2.9.3 Einschränkung lind Auflösung des Schulbetriebes
2.9.4 Alltag und Aufbruch unter kommunistischer Administration
2.10. Emigrationsort Shanghai
3. TIANJIN
3.1. Geographie
3.2. Historische Voraussetzungen
3.2.1. Politische und wirtschaftliche Einflüsse
3.2.2 Entstehung einer deutschen Schule
3.3. Nach Ende des ersten Weltkrieges
3.3.1. Alltag
3.3.2. Deutsche Schule
3.3.3. Politische und wirtschaftliche Einflüsse
3.4. Die Phase des Wiederaufbaus (1920-1933)
3.4.1 Unternehmen
3.4.2. Alltag
3.4.3. Deutsche Schule
3.4.4 Das Deutsch-Amerikanische Hospital
3.5. Vorabend des chinesisch-japanischen Krieges (1933-1937)
3.5.1. Entwicklung der Lebenshaltungskosten
3.5.2 Deutsche Schule
3.6. Von 1937 bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges in Europa
3.6.1 Unternehmen
3.6.2 Ausweitung der wirtschaftlichen und politischen Einflussnahme Japans
3.6.3. Alltag
3.6.4 Deutsche Schule
3.7. Kriegsbeginn in Europa bis Pearl Harbor
3.7.1 Unternehmen
3.7.2. Alltag
3.8. Von Pearl Harbor bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges
3.8.1. Alltag
3.8.2 Deutsche Schule
3.9. Vom Kriegsende bis zur Gründung der Volksrepublik China
4. BEIJING
4.1. Geographie
4.2. Historische Voraussetzungen
4.2.1. Entstehung einer deutschen Schule
4.3. Nach Ende des Ersten Weltkrieges
4.4. Die Phase des Wiederaufbaus (1920-1933)
4.4.1 Unternehmen
4.4.2 Das deutsche Hospital
4.4.3 EURASIA
4.4.4 Kulturelle Verbindungen
4.4.5 Das besondere Kolorit
4.4.6 Deutsche Schule
4.4.7 Politik
4.5. Vorabend des chinesisch-japanischen Krieges (1933-1937)
4.5.1. Politik
4.5.2 Auswirkungen des zunehmenden japanischen Einflusses
4.5.3. Alltag
4.5.4 Deutsche Schule
4.6. Von 1937 bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges in Europa
4.6.1. Alltag
4.6.2 Deutsche Schule
4.6.3. Politische Einflüsse
4.7. Kriegsbeginn in Europa bis Pearl Harbor
4.7.1. Politik
4.7.2. Alltag
4.7.3. Deutsche Schule
4.8. Vom Pazifischen Krieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges
4.8.1. Deutsche Schule
4.8.2 Auswirkungen des Krieges
4.9. Vom Kriegsende bis zur Gründung der Volksrepublik China
5. ZUSAMMENFASSUNG
6. ANHANG
6.1. Shanghai
6.1.1. Tongji-Universität
6.1.2 Finanzen der Kaiser-Wilhelm-Schule zu Shanghai
6.1.3. Kaiser-Wilhelm-Schule zu Schanghai
6.14 Emigranten 1934
6,1.5 Beamtenbezüge 1943
6,1.6 Währung
6.1.7. Lebenshaltung
6.1.8. Index-Zahlen der Lebenshaltungskosten (1937)
6.2. Tianjin
6.2.1. Einfuhrwerte einzelner Warengruppen für die Jahre 1937 und 1938
6.2.2. Deutsche Schule Tientsin
6.2.3. Offizielle Listen über die Entwicklung der Lebenshaltungskosten
6.2.4 Mitgliedernen der Deutschen Handelskammer
6.2.5. Gehalts- und Preisentwicklung 1944-1949 am Beispiel Alfred Tritthart
6.3. Beijing
6,3.1. Vorschüsse an Beamte der Gesandtschaft in Beijing 1922
6.3.2 Deutsche Schule Peking
6.3.3 Aufschlüsselung der Anzahl der Deutschen in China
6.3.4 Reglement über die Organisation des chinesischen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten (1927)
6.3.5. Lebenshaltung
6,3.6 Dokumente im Zusammenhang mit der Gründung der Deutschen Gemeinde Peiping (1935)
6.3.7 Antwortschreiben von Vincenz Hundhausen (betr. Deutsche Gemeinde)
6.3.8 Runderlasse des Auswärtigen Amtes (1933)
6.3.9 Bestimmungen und Antragsformular für Travel Permits
6.3.10. Die chinesische Währung